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Es werden Posts vom Januar, 2011 angezeigt.

Mir hei e kei angscht...

Predigt zu Mt 14,22-33 mit Texten von Kurt Marti Am 31. Januar 2011 feiert Kurt Marti seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Grund wurden Liturgie und Predigt mit Texten von Kurt Marti gestaltet. gnadenwirtschaft haben und teilen wenig haben austeilen weniger haben mehr austeilen in der wüste die lustige wirtschaft wo das wort zum wirte geworden bis alles verteilt und alle gehabt Die aber gegessen hatten, waren etwa fünftausend Mann, ohne Frauen und Kinder. Und danach? „…trieb Jesus seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren, bis er das Volk gehen ließe. Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war er dort allein. Und das Boot war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See. Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein

Über - Leben - Not - Wendigstes

Predigt zu Mt 4,4 und dem Objekt „Schlitten“ von Joseph Beuys anlässlich des 25. Todestages des Künstlers am 23. Januar 2011 I. Joseph Beuys - verstehen An Joseph Beuys scheiden sich die Geister. Für die einen: ein grenzenlos provokanter Spinner, der irgendeinen Alltagsmüll zu Kunst erklärte. Und für die anderen ein Schamane, ein Genie, der die Kunst revolutionierte und in neue Dimensionen führte. Ich persönlich bewege mich zwischen diesen Extremen, bin weder Feind noch Jünger, sondern lediglich ein Mensch mit zwei Augen im Kopf, ein wenig Lust am eigenen Denken, Neugierde und Offenheit… das reicht eigentlich schon zur Begegnung mit Beuys und anderen Künstlerinnen und Künstlern. Die Auseinandersetzung mit ihnen und natürlich auch mit Beuys gehört für mich zur Redlichkeit meines eigenen Urteils. Wenn ich mich nicht wenigstens redlich gemüht habe, einen Menschen zu verstehen, kann ich auch nicht redlich sagen, wie ich mich zu ihm, seinem Denken und Tun stelle. De

"Siehe, es ist ein Raum bei mir"

Predigt zu 2. Mose 33,12-23 im Gottesdienst zur Einführung in den Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein Damit wir, liebe Schwestern und Brüder, aus den Niederungen des Alltags, herkommend von der Synode die einen, aus dem politischen Tagesgeschäft die anderen, aus dem Stress von Beruf und Familie, aus dem Denken, Lenken und Leiten unseres Kirchenkreises, seiner Gemeinden, Dienststellen und des Diakonischen Werkes, damit wir aus all diesen Niederungen des Alltags heraufgeführt werden auf die Höhe in Raum und Zeit, predige ich den vorgeschlagenen Text für den 2. Sonntag nach Epiphanias. Denn hinauf, da geht es in der Epiphaniaszeit: Die Waisen kommen aus dem Morgenland, was im Griechischen das Anatolä, das Aufgehen ist: Es ist das Evangelium am 6. Januar, am Anfang der Epiphanias-Zeit. Und an ihrem Ende, am letzten Sonntag nach Epiphanias finden wir uns wieder auf dem Berg der Verklärung – in guter Gesellschaft mit den Leitfiguren des Glaubens: Mos

Predigt zu Johannes 14,1

Es hat für mich Tradition, am Ende eines Jahres noch einmal auf die Jahreslosung zu schauen, die das Jahr hätte begleiten können – diesmal aus dem Johannesevangelium, der Anfang der Abschiedsrede Jesu: „Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich“. Euer Herz lasse sich nicht erschüttern, verwirren – könnte man auch übersetzen. Weil es uns zum Glauben helfen kann, liebe Gemeinde, lese ich uns den Kontext, und zwar so, wie der Rhetoriker Walter Jens ihn übersetzt hat: „Seid gelassen: Euer Herz bleibe ruhig- erschreckt nicht, sondern vertraut, heute und immer, auf Gott und auf mich! Im Hause meines Vaters ist eine Bleibe für alle. wer sie auch seien. Dort können sie wohnen. Stünde es anders: ich wäre ein Lügner. Doch ich weiß, was ich sage. Denn ich gehe hin, unter die Himmel, und sorge dafür, dass ihr eine Heimat habt, dort, ein Zuhause. Schon gehe ich fort, um euch eine Wohnstatt zu schaffen, doch ich komme zurück, dann seid ihr meine Gäste, und wo ic