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Es werden Posts vom Oktober, 2010 angezeigt.

Predigt zu Römer 3,21-28

Kaum ein Text der Bibel ist so sehr prägend gewesen für die Geschichte der Theologie, wie der Römerbrief des Apostels Paulus. Alle großen Zäsuren der Theologie gründen in ihm. Es hätte ihrer nicht bedurft, wäre er eindeutig. Aber da sich die Bedeutung eines Textes mit der Anzahl seiner Leserinnen und Leser vervielfacht, ist auch kaum ein Text der Bibel so kontrovers verstanden, so viel erforscht worden mit so wenig Konsens, wie der Römerbrief. Und nun, liebe Gemeinde, soll ich heute Morgen predigen über einen zentralen Abschnitt aus diesem Brief, über Römer 3, 21-28. Und scheitere schon daran, mich festzulegen auf eine Übersetzung des Abschnitts, weil schon die Übersetzung Interpretation erfordert. Martin Luther wenigstens hat darüber Rechenschaft abgelegt in seinem „Sendbrief vom Dolmetschen“, wo er verriet, dass er das Wort „allein“ zum Glauben hinzugefügt hat, um in der Übersetzung zu verdeutlichen, was er meinte im Original gelesen zu haben: „So halten wir es nun, dass de

Predigttext zum Reformationstag

Am Reformationstag erwartet uns mit Römer 3,21-28 einer der Texte, der für die Rechtfertigungslehre der Reformation prägend war. In der modernisierten Luther-Übersetzung liest er sich so: 21   Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. (<a href="/text/LUT/Apostelgeschichte10%2C43" target="_blank">Apg 10,43</a>; <a href="/text/LUT/R%C3%B6mer1%2C17" target="_blank">Röm 1,17</a>; <a href="/text/LUT/R%C3%B6mer4%2C1" target="_blank">Röm 4,1</a>) 22   Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: (<a href="/text/LUT/Philipper3%2C9" target="_blank">Phil 3,9</a>) 23   sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, 1 (<a href=&

Damit Sie sich nicht so alleine fühlen

Liebe Leserin, lieber Leser, es wimmelt ja nicht gerade an Kommentaren zu den Predigten. Eigentlich schade, denn es läge ja eine Chance darin, über das Gesagte ins Gespräch zu kommen. Andererseits ist es auch okay, nur zu lesen und für sich selbst oder mit anderen zu diskutieren. Damit Sie sich aber beim Lesen nicht so einsam vorkommen: Ich habe heute mal die Statistik zum Predigtblog abgefragt: Allein heute wurde die Predigt vom vergangenen Sonntag 23 mal aufgerufen und vermutlich gelesen. Am Sonntag alleine 20 mal. Und das nicht nur aus der Troisdorfer Gemeinde: Es gibt regelmäßig (nicht automatisierte) Aufrufe des Blogs aus den USA, der Schweiz, Österreich und Russland. Zumindest für Russland würde mich interessieren, wer das ist. Denn dort habe ich meines Wissens nach weder Studienkollegen noch Verwandtschaft noch sonst irgendwelche Kontakte. Und manchmal wundere ich mich, wo dann Bezüge zur Predigt auftauchen. So wurde die Predigt zu den Kindern Gottes eine Zeitlang bei Google